Zum Dienst an der Einheit berufen

Bischof Wiesemann zur Wahl von Papst Leo XIV.

Speyer/Rom. Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann äußerte sich in einem ersten Statement zur Wahl von Papst Leo XIV.:

„Heute haben die 133 zum Konklave versammelten Bischöfe den US-amerikanischen Kardinal Robert Prevost zum neuen Bischof von Rom gewählt, dem in der Nachfolge des Apostels Petrus der Dienst an der Einheit der ganzen Kirche anvertraut ist. Ich freue mich über die Wahl von Papst Leo XIV. und bin dankbar für seine Bereitschaft, sich in diesen herausfordernden Dienst am ganzen Volk Gottes nehmen zu lassen. Viele Hoffnungen und Erwartungen liegen auf ihm. So wie seine Vorgänger wird auch er diesen Dienst mit seinem persönlichen Glaubenszeugnis für den auferstandenen Herrn der Kirche füllen und mit den ihm gegebenen Gaben bereichern.

Ich bin sehr dankbar, dass Papst Leo XIV. bereits in seiner ersten Ansprache auf der Loggia des Petersdoms den Begriff der ‚synodalen Kirche‘ aufgegriffen hat. Dies stimmt mich zuversichtlich, dass er auf dem von seinem Vorgänger begonnenen Weg der synodalen Erneuerung der Kirche entschieden und mutig weitergehen will. Ebenso, dass er Brücken zu anderen Kirchen schlägt und dem ökumenischen Dialog neue, wegweisende Impulse gibt.

Darüber bin ich hoffnungsvoll, dass Papst Leo XIV. unseren Blick immer wieder über die Grenzen der Kirche hinaus lenkt. Dies hat er mit seinem eindrücklichen Friedensappell und seinem Aufruf, eine missionarische Kirche zu sein, deutlich unterstrichen.

Unser friedliches und solidarisches Miteinander ist heute auf vielfache Weise bedroht. Umso wichtiger ist eine weltweit hörbare Stimme, die Brücken baut und sich in Gottes Namen allen Tendenzen zu Abschottung und Spaltung entgegenstellt. Die uns an die gottgeschenkte Würde jedes Menschen erinnert. Die sich dem vermeintlichen Recht des Stärkeren widersetzt und sich schützend vor Schwache stellt. Und die alle ermutigt, mitzubauen an Gottes Vision von der Erde als gemeinsames Haus, in dem alle Menschen als Schwestern und Brüder zusammenleben und sich füreinander und um die ganze Schöpfung sorgen.“